Obama


BARACK HUSSEIN OBAMA

Barack Hussein Obama, Jr. wurde am 4. August 1961 in Honolulu geboren. Er ist US- amerikanischer Politiker, Jurist und ein Kandidat für die nächste Präsidenten Wahl in Amerika. Im Jahr 2004 wurde er für Illinois in den Senat gewählt und ist derzeit der einzige afroamerikanische Senator, wobei es in der gesamten US-amerikanischen Geschichte nur 5 afroamerikanische Senatoren gab. Am 10. Februar 2007 gab er in Springfield (Illinois) seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2008 bekannt. Derzeit ist Obama vor Hillary Clinton der führende Kandidat der Demokraten.

Der Beginn seiner politischen Karriere

In der Landespolitik des Staates Illinois wurde Obama erstmals 1992 aktiv. In Chicago organisierte er eine politische Kampagne zur Wählerregistrierung in der afroamerikanischen Gemeinschaft, um die Präsidentschaftskampagne des traditionell unter Schwarzen sehr beliebten Bill Clinton zu unterstützen. Dadurch mobilisierte er mehr als 150.000 Menschen. 1996 wählte ihn der südliche Wahlkreis von Chicago in den Senat des Staates Illinois. Er übernahm den Vorsitz des Ausschusses für öffentliches Gesundheitswesen und Wohlfahrt.

Während seiner Abgeordententätigkeit galt er als überzeugter Linksliberaler und als Sozialpolitiker. Er war Mitverfasser einer Gesetzesinitiative, die Hilfen für arme Arbeiterfamilien vorsah und er arbeitete weiters an einer Vorlage zur Unterstützung von Menschen, die keine Krankenversicherung haben. Er arbeitete auch bei Organisationen mit, die sich für die Rechte von homosexuellen Menschen einsetzen und führte auch eine Erhöhung der Mittel für die AIDS-Prävention durch.

2000 unterlag er gegen den Mitbewerber und Mandatsinhaber Bobby Rush bei den Vorwahlen für das US – Repräsentantenhaus in einem Wahlkreis in Illinois. Rush punktete dadurch, dass er Obama Unerfahrenheit unterstellte und erhielt dadurch 61% der Stimmen. 2002 wurde Obama ohne einen Gegenkandidaten in den Senat von Illinois wiedergewählt. Er initiierte ein Gesetz, das die Polizei verpflichtete, Vernehmungen auf Video aufzuzeichnen, die bei den Anklagen auf Todesstrafe zur Verwendung kommen sollen.
Rückblickend auf seine Karriere im Senat von Illinois, kann man sagen, dass es Obama gelang, für seine Vorhaben Koalitionen mit politischen Gegnern zu bilden. Obwohl er mit der Polizeigewerkschaft über viele innenpolitische Gesetzesinitiaven uneinig gewesen ist, lobte diese ihn für seine „langjährige Unterstützung von Waffenkontrollgesetzen und zur Bereitschaft Kompromisse zu verhandeln“.

US-Senat

Vorwahlen

Obama trat 2004 an, um für die Demokratische Partei einen Sitz im US-Senat zun erlangen. Der amtierende Senator Peter Fitzgerald verzichtete auf eine Wiederwahl und vier Kongressabgeordnete von Illinois unterstützen die Wahl Obamas öffentlich, ebenso liberale Demokraten wie der frühere Vorsitzende des Democratic National Committee, David Wilhelm.

Obama führte eine die Wähler überzeugende Anzeigenkampagne durch und gewann bei den Vorwahlen im März 2004 52 % der Stimmen. In der von dem Medienberater David Axelrod, der später auch eine der Schlüsselfiguren von Obamas Präsidentschaftswahlkampf wurde, entworfenen Kampagne versuchte er eine Kontinuitätslinie zwischen legendären Demokraten aus Illinois, wie Chicagos erstem afroamerikanischen Bürgermeister Harold Washington oder dem US-Senator Paul M. Simon, und sich selbst herzustellen. Simon nahm kurz vor seinem Tod noch einen Wahlwerbespot für Obama auf. Im Wahlkampf selbst konnte Obamas Team dies als letztes Vermächtnis des Verstorbenen darstellen. Obama half die Unterstützung von Simons Tochter und der großen Tageszeitungen, wie der Chicago Tribune und der Chicago sun-Times.

Wahlkampf für den US-Senat

Nachdem er seine Vorwahl gewonnen hatte, trat er gegen den republikanischen Kandidaten Jack Ryan an. Obama lag von Beginn an in den Umfragen vorne. Dieser Vorsprung vergrößerte sich auf 20%, als bekannt wurde, dass Ryan einen Assistenten angestellt hatte um Obama 24 Stunden am Tag zu verfolgen, all seine Aktivitäten aufzuzeichnen und ihn gelegentlich durch Zwischenrufe oder Ansprachen zu irritieren. Im Laufe des Wahlkampfs veröffentlichten die Chicago Tribune und der lokale Fernsehsender WLS-TV kalifornische Gerichtsunterlagen, die Ryans Scheidung von der Schauspielerin Jeri Ryan betrafen. Die Unterlagen waren nicht nur dankbarer Stoff für die Medien, sondern beschädigten Ryans Stellung in seiner Partei schwer. Aufgrund dessen trat Ryan am 25. Juni 2004 als Kandidat zurück und überließ Obama damit zeitweise das Feld.

Die republikanische Partei hatte danach große Probleme, einen Kandidaten zu finden. Nach einer langen Entscheidungsphase fiel die Wahl der Partei schließlich auf Alan Keyes, der am 8. August 2004 nominiert wurde. Dies war ein Sieg des konservativen Flügels der Partei, denn Keyes war bereits als äußerst konservativer Politiker bei seinen erfolglosen Kandidaturen zu den US-Präsidentschaftswahlen 1996 und 2000 aufgefallen. Aus Maryland kommend, hatte Keyes seinen Wohnsitz erst bei der Nominierung nach Illinois verlegt, um damit den gesetzlichen Anforderungen einer Kandidatur zu entsprechen.

Obamas Wahlkampf war, den Zahlen nach, der erfolgreichste eines Nicht-Amtsinhabers bei der Senatswahl. Sein Vorsprung in den Umfragen war so groß, dass er schon früh in andere Staaten reisen konnte, um dort befreundete demokratische Kandidaten zu unterstützen. Er gab große Geldmengen seines Wahlkampfbudgets an andere Kandidaten und schickte Wahlkampfhelfer ebenfalls über die Staatsgrenzen hinweg. Dadurch wurde unter anderem Melissa Bean geholfen, die schließlich Phil Crane bei der Wahl schlug und ihren Wahlkreis damit das erste Mal seit 1935 für die Demokraten gewann. Obama selbst gewann die Wahl mit 70% der Stimmen gegen 27% für Keynes.

Dieser deutliche Sieg ist möglicherweise zu einem Teil dem Verhalten des politischen Gegners zuzuschreiben. Der republikanische Kandidat Keyes setzte auf einen polarisierenden Wahlkampf: Er beschimpfte unter anderem Homosexuelle als selbstsüchtige Hedonisten, bezeichnete Obamas Meinung zu Abtreibungen als Position der Sklavenhalter, behauptete, Jesus würde Obama nicht wählen, und meinte, Wähler von Obama würden sich genauso schuldig machen wie Deutsche, die 1933 die NSDAP gewählt hatten.

 

National Convention 2004

 

 

 

 

 

 

 

Präsidentschaftskampagne

 

 

Obama wurden Ambitionen für die Präsidentschaftswahl 2008 nachgesagt, die er lange Zeit dementierte. Am 22. Oktober 2006 jedoch sagte er in einem Fernsehinterview des Senders NBC, er werde nach den Kongresswahlen ernsthaft darüber nachdenken. Obamas Angaben zufolge hatte er in den Monaten zuvor gewisse „Rückmeldungen“ bekommen. Am 16. Januar 2007 erklärte er auf seiner Internetseite, eine Arbeitsgruppe (Exploratory Committee) gründen zu wollen. Diese sollte prüfen, ob genug Geld für eine Präsidentschaftskandidatur 2008 zur Verfügung stehe. Das ist das übliche Verfahren vor der offiziellen Anmeldung einer Präsidentschaftskandidatur.

Am 10. Februar 2007 verkündete er vor 18.000 Zuhörern in Springfield (Illinois) seine Präsidentschaftskandidatur, am selben Ort, wo 149 Jahre zuvor der spätere Präsident Abraham Lincoln zur Abschaffung der Sklaverei aufgerufen hatte.

Seit dem 4. Mai 2007 steht Barack Obama unter dem Schutz des Secret Service, so früh wie noch kein anderer Präsidentschaftskandidat vor ihm. Hillary Clinton steht seit ihrer Zeit als First Lady unter dem Schutz der Behörde. Die Gründe für die Maßnahme zum Schutz Obamas wurden nicht veröffentlicht, Senator Dick Durbin ließ aber verlauten, dass er Informationen habe, die ihn um die Sicherheit Obama fürchten ließen.

Jedes Quartal mussten die Präsidentschaftskandidaten beider Parteien ihre Spendeneinnahmen veröffentlichen. Obama konnte Clinton im Jahr 2007 mit Spendeneinnahmen für die Vorwahlen überholen, Clinton gewann allerdings das Rennen um die höchsten Gesamteinnahmen. Insgesamt nahm Obama in einem Jahr 101.524.154 Dollar ein, Clinton 104.680.022 Dollar. Nach den Siegen in Iowa und South Carolina wurde Obama im Januar allein die Rekordsumme von 32 Mio. US-Dollar gespendet.

 

 

 

Politische Position 

Barack Obama wurde 2008 vom renommierten Magazin National Journal als liberalster Senator 2007 bezeichnet. Das Blatt hatte 2004 John Kerry zum liberalsten Senator gekürt.

Obama war früh ein Gegner der Irakpolitik George W. Bushs. Im Herbst 2002, vor Beginn des Irakkrieges, sprach er auf einer Antikriegskundgebung in Chicago und sagte Folgendes:

„Ich weiß, dass eine Invasion im Irak ohne klare Begründung und ohne starke internationale

Unterstützung nur die Feuer des Mittleren Ostens anfachen wird, die schlechtesten, nicht die besten, Impulse der arabische Welt fördern wird und den Rekrutierungsarm der al-Qaida stärken wird. Ich bin nicht gegen alle Kriege. Ich bin gegen dumme Kriege.“

Während einer Rede zum Chicago Council on Global Affairs im November 2006 sprach sich

Obama für einen „phasenweise Rückzug der US-Truppen aus dem Irak“ und das Eröffnen eines diplomatischen Dialogs mit Syrien und dem Iran aus. Im März 2007 sagte Obama, dass, obwohl die USA „keine Option, einschließlich militärischer Handlungen, vom Tisch nehmen“ sollten, „anhaltende und energische Diplomatie kombiniert mit harten Sanktionen die primären Mittel“ sein sollten, um den Iran an der Herstellung nuklearer Waffen zu hindern. Seine Strategie zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus vorstellend sagte Obama im August 2007, es sei ein „schrecklicher Fehler“ gewesen, nichts gegen ein Treffen von Al-Kaida-Führern im Jahr 2005 unternommen zu haben, welches US-Geheimdienste bestätigt hatten. Er sagte, er ließe als Präsident eine solche ähnliche Möglichkeit nicht ungenutzt, sogar ohne die Unterstützung der pakistanischen Regierung.

In einer Kolumne in der Washington Post im Dezember 2005 und auf der Save Darfur-Kundgebung im April 2006 forderte Obama nachdrücklichere Handlungen, um den Völkermord in Darfur (Sudan) zu bekämpfen. Obama desinvestierte 180.000 Dollar seiner privaten Anlagen, die in Verbindung mit dem Sudan gebracht werden konnten, und verlangte dasselbe von im Iran tätigen Firmen. In der Juli/August 2007-Ausgabe von Foreign Affairs sprach sich Obama für eine nach außen gerichtete Post-Irakkrieg-Außenpolitik und die Erneuerung der diplomatischen und moralischen Führungsrolle in der Welt und des amerikanischen Militärs aus. Mit dem Satz „wir können uns weder aus der Welt zurückziehen noch versuchen, sie in die Unterwerfung zu schikanieren“ verlangte er von den Amerikanern, dass sie „in der Welt führen sollen, in der Tat und als Vorbild“.

 

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